Gaisberg

Gaisberg / Österreich

Sinfonie in G(S)-Dur – 800 Höhenmeter – Straße – XC

Hoch über der Mozartstadt Salzburg tront der Gaisberg. Wie Ameisen tummeln sich täglich Unmengen von Touristen in der Stadt. Dünn ist die Luft aber auch über der Stadt. Hier teilen sich Drachen und Gleitschirme den Luftraum mit den Verkehrsflugzeugen des  internationalen Flughafens Salzburg.

Spätestens kurz nach dem Start merkst Du, dieser Flug ist was ganz Besonderes. Unter Dir ein einziges Häusermeer. Vor Dir die Startbahn der „Großen“. Und über Dir spürst Du den drückenden Deckel der CTR Salzburg. Diese Randbedingen engen Dich ein, fordern Dich. Das ist reizvoll, wie es der Ausblick aus Deinem gar so kleinen Sichtfenster des Integralhelmes eh schon ist. Von jedem Piloten wird am Gaisberg nicht ohne Grund ein diszipliniertes Flugverhalten gefordert, um das schöne und einzigartige Fluggelände nicht zu gefährden.

Auf dem Gipfelplateau, das über die Gaisbergstraße das ganze Jahr hindurch bequem mit dem Auto zu erreichen ist, befinden sich unweit des Senders drei herrliche Naturstartplätze in Richtung Nord, Ost und West. Größtenteils handelt es dabei um Schneisenstartplätze. Trotz der erwähnten Einschränkungen steckt im Gaisberg ein ungeahntes Potential. Im Frühjahr und Frühsommer freut sich das Vario über beachtliche Steigwerte. Durch die Luftraumbeschränkungen konzentrieren sich die Streckenflüge in Richtung Süden über die Osterhorngruppe. Aber auch Abgleiter zum großen Landeplatz in Aigen haben optisch betrachtet ihren Reiz. Wer jedoch Aufwinde sucht, sollte erst am späten Vormittag starten. Dann erst schickt sich der Hausbart an (rechter Hand vom Weststartplatz)  seine Aufwindblasen gen Himmel freizugeben. Nahezu den ganzen Tag über findet man jetzt Thermik am Gaisberg. Am frühen Nachmittag jedoch, wenn das inneralpine Luftmassengeschehen und der Ausgleichswind aus dem Alpenvorland einsetzen, dreht der Wind am Berg oft auf Ost. Auf Grund der speziellen Wind- und Geländesituation ist der Gaisberg kein ausgesprochener Anfängerflugberg. Nicht nur bei kritischen oder unklaren Wind- und Wettersituationen sollte man daher den Kontakt zu den ortskundigen Piloten suchen. Anspruchsvoll ist der Flug vom Oststartplatz. Von hier aus muss man den Bergrücken entweder auf der Nord- oder der Südroute umfliegen um zum Landeplatz zu gelangen. Das Fluggerät sollte über die entsprechende Gleitzahl verfügen (Nordroute: ca. GZ 5, Südroute: ca. GZ 9!).

Geländebeschreibung Gaisberg

Land: Österreich
Region: Salzburg
Gemeinde: 5023 Salzburg
Eignung: GS + HG
Art: Hang, Naturstartplätze
Wind: Thermik
Höhenunterschied: ca. 800 m
Charakter: mittel
Anfahrt:
Autobahn A8 von München nach Salzburg. Weiter auf der Tauernautobahn A 10 Richtung Bischofshofen bis zur Ausfahrt Anif am Autobahnkreuz Salzburg Süd. Von dort der Landstrasse 150 bis zur Abfahrt Glasenbach folgen.
Erschließung: Auto + kurzer Fußmarsch
Auffahrt: Vom Landeplatz in Aigen nach Glasenbach, dann die Straße nach Oberwinkel. Hinter Oberwinkel der Beschilderung zum Gipfelparkplatz. Alternativ über die Wolfgangseestrasse 158 und in Guggenthal auf die Gaisbergstraße abzweigen.
Start:
1. W, GS+HG, 1.256 m NN, N 47°48’11.67″ E 13°06’34.94″
Herrlicher Wiesenstartplatz linker Hand vor der Wendeschleife der Gaisbergstraße.
2. NW-N, GS+HG, 1.258 m NN, N 47°48’16.28″ E 13°06’36.98″
Steile, breite Startschneise hinter dem Bergrestaurant.
3. NO-N, GS+HG, 1.269 m NN, N 47°48’17.58″ E 13°06’50.19″
Kleine Startschneise hinter der Antenne.
Flug: Panoramaflug über Salzburg. Ideales Ganzjahresfluggebiet.
Streckenflugmöglichkeiten: Streckenflüge sind unter Beachtung der Kontrollzone des Flughafens Salzburg in erster Linie Richtung Süden in die Osterhorngruppe möglich. Bei sehr guter Thermik auch bis ins Tennengebirge und zum Dachstein.
Landung:
1. Aigen, GS+HG, 462 m NN, N 47°46’49.98″ E 13°05’18.42″
Große Landewiese in Aigen vor dem Campingplatz. Parkmöglichkeiten vor dem Campingplatz. Nicht an der schmalen Straße parken, sondern beim Campingplatz Stüberl.
Von Glasenbach in Richtung Aigen fahren. Vor Aigen der Beschilderung zum Campingplatz folgen.
2. Toplandung
Besonderheiten:
Der Gaisberg liegt im Bereich der CTR Salzburg. Es gilt eine spezielle Flugordnung (siehe Startkladde). Anmeldepflicht bei der Flugsicherungsstelle Salzburg! Außenabflugbewilligung nur für Vereinsmitglieder des 1. Drachenflieger- und Paragleiterclub Salzburg oder mit Tages- bzw. Jahresmitgliedschaft nur auf den ausgezeichneten Startplätzen. Eintragen in die Startkladde. Fliegen unterhalb Senderhöhe über dem Gaisberplateau und Toplanden nordwestlich der Straße zum Sender untersagt! Erlaubt ist nur das Landen auf der Wiese zwischen Skihütte und O-Start. Einhaltung der Flugbereiche Gaisberg und Schwarzenberg und die darin erlaubten Flughöhen. Kein Verlassen des Flugbereiches Richtung Westen, außer zum Landeanflug auf die Landewiese Aigen. Sichtbare Grenze ist die Schwarzenbergpromenade.
Bemerkungen: Langer Flugweg zum Landeplatz. Im Frühjahr und Sommer starke Thermik möglich. Ausgeprägtes Talwindsystem. Abstand zu Seilbahnen einhalten.
Start-/Landegebühren: Das Gaisbergpickerl ist beim Gaisbergwirt erhältlich. Eine Tageskarte kostet € 5,-.

Kontakt:
Club:
1. Drachenflieger- und Paragleiterclub Salzburg (FLY FOR FUN)
www.paragleiter.com

Flugschule Salzburg
info@flugschule-salzburg.com
www.flugschule-salzburg.at

Informationen:
TSG Tourismus Salzburg GmbH
tourist@salzburg.info

www.salzburg.info

Camping:
Camping Schloss Aigen
www.campingaigen.com
Der Campingplatz liegt direkt oberhalb der Landewiese.

Karte: Kompass Karte Nr. 17 M 1:50.000

Alpenkarten Media Montana, info@media-montana.de

Wetter + Webcam: http://www.paragleiter.com/wetter/gaisberg-wetter/ubersicht/

© Karsten Kirchhoff